Studentenreiterei
 
Bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften treten 12 Universitätsmannschaften zu je 3 Reitern aus dem gesamten Bundesgebiet an. Die startenden Universitäten müssen sich in Qualifikationen ihre Teilnahme erreiten, um zu gewährleisten, dass nur die nationale Spitze an diesen Meisterschaften teilnimmt. Dazu kommen 3 aus Einzelreitern bestehende Mannschaften, die unter Berücksichtigung ihrer individuellen sportlichen Leistungen gesondert nominiert werden, falls sich ihr Team nicht qualifizieren konnte. Geritten wird nach der Leistungsprüfungsordnung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN).
  

Vor dem Hintergrund, dass sich viele junge Leute während ihres Studiums kein eigenes Pferd leisten können, geschweige denn regelmäßig an turniersportlichen Wettbewerben teilnehmen, gewinnt die sportliche Auseinandersetzung im Parcours und im Dressurviereck auf Studententurnieren eine besondere Bedeutung. Aus diesem Grund starten die Teinmehmer nicht auf ihren eigenen Pferden, wie dies auf herkömmlichen Turnieren der Fall ist. Die Pferde werden von Gestüten, Reitschulen und Privatpersonen zur Verfügung gestellt und per Losentscheid in den einzelnen Runden auf die Reiter verteilt.

  
Drei Reiter aus unterschiedlichen Mannschaften stellen dabei dasselbe Pferd vor. Derjenige mit der höchsten Wertnote qualifiziert sich für die nächste, schwierigere Prüfung. Dieses K.O.- System zieht sich von der Vorrunde auf A-Niveau über Prüfungen der Klassen L und M durch bis zum Finale. Dort stehen sich zuletzt die beiden Punktbesten in einer Prüfung der schwersten Klasse (S) gegenüber.
  
Jeder Reiter hat maximal 5 Minuten Zeit, um sich mit dem fremden Pferd vertraut zu machen, in den Springprüfungen sind 2 Probesprünge erlaubt. Unterschiede in Stil und Technik der Reiter werden jeweils auf demselben Pferd verglichen. Dieser Modus garantiert Chancengleichheit und Spannung und verlangt von allen Teilnehmern ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit den zur Verfügung gestellten, wertvollen Pferden.

  
Darüber hinaus wird den Reitern neben den rein technischen Anforderungen auch ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen abverlangt, da sie in kürzester Zeit die Stärken und Schwächen "ihres" Pferdes erkennen müssen, um in der Prüfung ein möglichst harmonisches Bild abzugeben, die Stärken geschickt zu nutzen und die Schwächen erfolgreich zu kompensieren.
  

Die Tatsache das oft Haupt- und Landgestüte ihren Bestand an Staatshengsten und Reitschulpferden für diese Turniere zur Verfügung stellen zeigt, dass die Studentenreiterei hierzulande einen guten Ruf genießt. Marbach, Dillenburg und Neustadt/Dosse waren schon dabei. In diesem Jahr folgt nun das Landgestüt Sachsen-Anhalts in Prussendorf.

Und hier stehen die Ausschreibungen zum Download bereit:

Qualifikationturniere zur DHM
Endrunde zur DHM in Leipzig